Jan Böhmermann, seines Zeichens (unter anderem) Satiriker, kreierte einst diesen Satz, der dann fälschlicherweise Fußballprofi Lukas Podolski zugeschrieben wurde. Ein Ausspruch, der meist von vorn herein als Unsinn abgetan wird. Dabei ist das eigentlich ein bisschen unfair. Denn der Vergleich von Fußball mit Schach und Würfeln ist spannender, als man vielleicht anfangs meinen könnte.
Etliche Bedeutungen können aus diesem vermeintlich etwas schrägen Satz herausgelesen werden. Zum einen, so die Annahme, gebe es im Fußball keine Würfel. Weiter seien Würfel beim Schachspiel durchaus üblich. Und eigentlich könne man Schach und Fußball – bis auf die Kleinigkeit mit den Würfeln – vergleichen. Das klingt anfangs nicht sehr durchdacht. Bei näherem Hinsehen findet man darin jedoch einen gewissen philosophischen Anspruch. Man will ja annehmen, im Schach gebe es selbstverständlich keine Würfel. Doch stimmt das denn überhaupt? Versteht man den Würfel nämlich metaphorisch zur Umschreibung von Glück, Schicksal, Zufall oder wenigstens Wahrscheinlichkeit, was nicht selten der Fall ist, bieten sich ganz neue Betrachtungsspielräume für das Problem. Die Behauptung, das Schachspiel hätte etwas mit Würfeln zu tun, ist jetzt bei weitem nicht mehr so abwegig, wie anfangs gedacht. Denn selbst, wenn man alle strategischen Planungs- und Vorgehensweisen bedenkt, für die das Brettspiel bekannt ist, kann man weder Glück noch Zufall ausgrenzen. Fußball ist so gesehen natürlich auch in gewisser Weise ein Würfelspiel. Man könnte den Satz dementsprechend folgendermaßen umformulieren: Fußball ist, ebenso wie Schach, ein Spiel mit Würfeln.
Sei's drum. Gern vergleicht man den Fußball ja mit anderen Spielen und Sportarten. Und wer kein Interesse an Schach hat, dem liegt vielleicht eher ein Poker-Vergleich. Denn beim Poker wie auch beim Fußball sollte man seine Strategie schließlich so gut und lang wie möglich nicht preisgeben, den richtigen Moment für die richtigen Entscheidungen wählen und wissen, welches Blatt beziehungsweise welches Team eine Siegchance gegen einen Kontrahenten hat. Auch muss man Ruhe bewahren und, wenn es darauf ankommt, den nötigen Kampfgeist zeigen können – und man sollte es natürlich strikt vermeiden, sich buchstäblich in die Karten schauen zu lassen.
Womöglich wird Lukas Podolski selbst kein großes Interesse am angesprochenen Schachvergleich haben. Und die Gemeinsamkeiten von Poker und Fußball werden ihm vermutlich auch nicht allzu wichtig sein. Mit Sicherheit interessiert er sich jedoch für Poker selbst! Denn sowohl er als auch Fußballkollegen wie Marcell Jansen, Per Mertesacker oder Supercup-Sieger Mesut Özil gehören zu den Sportgrößen, die zusammen mit Tennisprofi Rafael Nadal PokerStars zur Seite stehen und gelegentlich für einen guten Zweck online pokern. Hoffentlich gehen die Profisportler mit dem selben Elan an diese Sache heran, mit dem sie in ihrem Hauptberuf agieren. Hoffentlich wagen sie es, alles zu geben und auf's Ganze zu gehen … sozusagen All In!