Saison 2013-2014

Camp Nou, 26.10.2013

Primera División, 10. Spieltag (Hinrunde)

FC Barcelona2 - 1Real Madrid
Schiedsrichter: Undiano Mallenco
Min.FC BarcelonaMin.Real Madrid
19'Neymar da Silva Santos
78'Alexis Sánchez
91'Jesé Rodríguez

Zusammenfassung und Tore

Zusammenfassung

Der FC Barcelona gewann den ersten Liga-Clásico der Saison 2013/14 gegen Real Madrid mit 2-1 durch Tore von Neymar und Alexis. Für die Gäste aus Madrid traf Jesé Rodríguez in der Nachspielzeit. Es war der erste Clásico in der Ära post-Mourinho von Real Madrid bzw. post-Guardiola/Vilanova vom FC Barcelona. 98.761 Zuschauer im ausverkauften Camp Nou erlebten ein sehr taktisch und von den Ängsten beider Mannschaft geführtes Spiel, welches außerdem geprägt war von einigen Fehlentscheidungen seitens des Schiedsrichters Undiano Mallenco, welche insbesondere bei den Gästen einen bitteren Nachgeschmack hinterließen.


Barcelona-Chefcoach Gerardo Martino entschied sich für das Duo Piqué – Mascherano in der Innenverteidigung und setzte auf ein dicht besiedeltes Mittelfeld bestehend aus Sergio Busquets, Xavi, Andrés Iniesta und Cesc Fàbregas. Messi auf dem rechten Flügel und Neymar auf dem linken bildeten Barças Sturm.

Carlo Ancelotti auf der anderen Seite überraschte mit einer ungewohnten Aufstellung und taktischen Ausrichtung. Marcelo und Carvajal besetzten die Außenverteidiger-Positionen, die Innenverteidigung bestand dieses Mal aus Pepe und Varane. Sergio Ramos übernahm dagegen die für ihn ungewohnte Position im zentralen Mittelfeld ein. Im Sturm setzte der italienische Coach auf Gareth Bale und ließ Karim Benzema auf der Ersatzbank.

Es waren die Katalanen, taktisch eher wiederzuerkennen als die Gäste aus Madrid, die sich in der Anfangsphase der Partie wohler fühlten und mehr Spielanteile hatten. Die meisten offensiven Spielzüge liefen über Andrés Iniesta und so war er es auch, der nach 18 Minuten den entscheidenden Pass auf Neymar spielte, dessen erster Clásico-Treffer auch gleichzeitig die Führung Barças bedeutete.

Vielmehr passierte in der ersten Halbzeit nicht. Weltfußballer Lionel Messi blieb auf der Seite des FC Barcelona ebenso blass, wie Cristiano Ronaldo und Gareth Bale auf der Seite der Madrilenen. Lediglich kurz vor der Halbzeit brachte Sami Khedira Torwart Victor Valdés einmal in Bedrängnis, doch dieser reagierte gegen den Deutschen mit einer grandiosen Parade. Die Spieler von Real Madrid reklamierten in dieser Szene ein mögliches Handspiel und somit Elfmeter von Adriano.


Hatte die erste Halbzeit noch dem FC Barcelona gehört, war es in den zweiten 45 Minuten das Team von Real Madrid, das die Kontrolle über das Spiel erlangte, vorwiegend bedingt durch die Hereinnahmen von Benzema und Illarramendi, für die Gareth Bale und Sergio Ramos den Platz verließen. Nun gelang es den Gästen, Barcelona Probleme zu bereiten. Doch gerade in dem Augenblick, als die Hausherren am meisten unter den Angriffen der Gäste litten (Benzema traf den Pfosten, Ronaldo wurde ein klarer Elfmeter nicht gewährt), überraschte der mittlerweile für Fàbregas in die Partie gekommene Alexis Sánchez mit einem hervorragenden Lupfer den zu weit vor seinem Tor stehenden Diego López und erhöhte auf 2-0. 78 Minuten waren zu dem Zeitpunkt gespielt und die Partie schien entschieden.

In der Schlussphase erhöhte Real Madrid weiter den Druck und kam schließlich in der ersten Minute der Nachspielzeit durch den eingewechselten Jesé Rodríguez zum verdienten Tor, doch die Zeit reichte am Ende nicht mehr aus und so blieb es beim 2-1. Mit diesem Ergebnis konsolidierte der FC Barcelona die Tabellenführung und erhöhte den Vorsprung vor Real auf sechs Punkte.

Tore

  • 1-0: Neymar da Silva Santos (19'): Rechtsschuss, Vorlage: Andrés Iniesta
  • 2-0: Alexis Sánchez (78'): Rechtsschuss, Vorlage: Neymar da Silva Santos
  • 2-1: Jesé Rodríguez (91'): Rechtsschuss, Vorlage: Cristiano Ronaldo

Videos

Tore & Highlights

1-0 Neymar (18′)

2-0 Alexis Sánchez (79′)

2-1 Jesé Rodríguez (91′)

Mögliches Handspiel von Adriano

GIF: Elfmeter von Mascherano an Ronaldo

Elfmeter-Mascherano-an-Ronaldo

Anekdoten

Anekdoten

Spektakuläre, Tito Vilanova gewidmete Fan-Choreographie
Vor Spielbeginn nahmen die 98.000 Zuschauer im Camp Nou an einer spektakulären Choreographie teil, welche die Botschaft „Força, Tito“ („Kraft, Tito“) enthielt. Sie war dem an Krebs erkrankten ex-Trainer Tito Vilanova gewidmet:

Dani Alves vs Cristiano Ronaldo
Kurz vor Ende des Spiels kam es bei einem Barça-Angriff zu einem Duell zwischen Cristiano Ronaldo und Dani Alves. Der Brasilianer ging mit diesem tollen Dribbling (Tunnel inklusive) an CR7 vorbei und hätte beinahe sogar noch ein Tor gemacht:

Stimmen

Stimmen

Spieler:

  • Neymar: „Es war sehr aufregend, in dem Spiel, das jeder bestreiten möchte, zu treffen. Ich bin sehr glücklich über dieses besondere Tor aber insbesondere über die drei Punkte, die wir geholt haben.“
  • Busquets: „Immer wenn sie verlieren, ist die einfachste Ausrede der Schiedsrichter.“
  • Xavi Hernández: „Man hat ein gutes Spektakel gesehen und wir waren ihnen überlegen. Wir sind zufrieden aufgrund der Dynamik und des Spiels. Wir können uns verbessern, klar, aber das Wichtige ist, dies gewinnend zu machen.“
  • Dani Alves: „Die in Madrid sollten sich am wenigsten beschweren.“
  • Sergio Ramos: „Es gibt Dinge, gegen die man nicht ankommt.“
  • Jesé: „Ich habe mich gegenüber aufgewärmt und es war zweifelsohne ein Elfmeter (an Ronaldo).“

Trainer:

  • Gerardo Martino: „In der ersten Halbzeit ähnelten wir dem, was wir von Barça gewohnt sind. In der zweiten nicht und daher habe ich gewechselt […] Neymar war gut, aber er hat schon bessere Spiele gemacht.“
  • Carlo Ancelotti: „Die zweite Halbzeit war sehr gut. Wir haben mehr Pressing gemacht und besser gespielt. Wir hatten die Kontrolle über das Spiel, mit vielen Torchancen. Die ganze Welt hat den Elfmeter gesehen außer dem Schiedsrichter. Ich kann nicht verstehen, dass ein internationaler Schiedsrichter ihn nicht gesehen hat.“

Sonstige:

  • Emilio Butragueño: „Wir sind traurig, weil die Mannschaft es nicht verdient hat, zu verlieren. Ich würde sogar sagen, dass wir dem Sieg näher als der Niederlage waren. Das erste Tor war ein Eigentor. Wir hätten durch den Elfmeter von Adriano den Ausgleich machen können und in der ersten halben Stunde der zweiten Halbzeit waren wir eindeutig die bessere Mannschaft. Valdés war der beste Spieler des FC Barcelona.“

Presse:

  • AS: „Elfmeter!“
  • Marca: „Ängstlich (Ancelotti) – bedauerlich (Undiano)“
  • Mundo Deportivo: „Super Spitzenreiter.“
  • Sport: „Nimm dies, Madrid!“
Die Schlagzeilen der spanischen Sportpresse zum 2-1

Die Schlagzeilen der spanischen Sportpresse zum 2-1

Statistiken

Statistiken

  • 14. Clásico in Folge, bei dem sowohl der FC Barcelona als auch Real Madrid treffen (Rekord).
  • Das Tor von Alexis war das 3000. Gegentor von Real Madrid in der Liga.
  • Die Bilanz nach dem 226. Clásico: Real Madrid 90 – 88 FC Barcelona (+ 48 Unentschieden)
  • Xavi (15) überholte Migueli (14) als Barça-Spieler mit den meisten Clásico-Siegen.

2 Kommentare

J. Zander sagt:

Ich war live dabei, der Kommentar stimmt nur bedingt: nach dem 1:0 hatte Messi 2 Minuten später die Riesenchance, das 2:0 zu machen, schob den Ball aber am langen Pfosten vorbei. Barca hatte die Kontrolle über die erste Halbzeit und führ einige gefährliche Angriffe, der letzte Pass klappte allerdings zu selten. Real tauchte nur in der 44. Minute einmal gefährlich vor Valdez auf. In der 2. Halbzeit gehörte Real das Spiel bis zum Lattenkracher von Benzema, der Barca aus seiner Lethargie riss. Danach übernahmen die Katalanen wider die Spielkontrolle, auch wenn das 2:0 aus einem Konter resultierte, Real war also beileibe nicht die ganze 2. Halbzeit dominierend. Bemerkenswert die schwache Leistung von Messi, der – wenn Neymar oder Sanchez die Spieleröffnung und die Angriffe einleiteten, das Spiel nahezu boykottierte und an der Mittellinie auf und ab ging. Entweder spielt er die beleidigte Leberwurst, weil Sanchez und Neymar gehuldigt wurde oder er war krank oder nicht fit. Schwer von außen zu beurteilen, Anfang der 2. Halbzeit schien Messi aber deutliche körperliche Probleme zu haben.
Insgesamt ein taktisch interessanter, intensiver clasico, allerdings haben beide Mannschaften schon bessere Zeiten gesehen.

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