1928-1939: Liga-Beginn und Bürgerkrieg

Am 17. Februar 1929 kam es in der frisch gegründeten Primera División zum ersten Liga-Duell zwischen Real Madrid und dem FC Barcelona. Die Gäste aus Madrid gewannen den ersten Liga-Clásico durch zwei Tore des Kanaren Rafael Morera mit 1-2 (Manuel Parera traf für die Katalanen).

Der FC Barcelona entschied dafür nicht nur das Rückspiel in Chamartín für sich (0-1), sondern holte am Ende der Saison auch den ersten Liga-Titel der Geschichte. Real wurde zweiter.

Die nächsten beiden Titel gingen nach Bilbao. Erst im vierten Anlauf, also in der Saison 1931/32, gewann Real Madrid zum ersten Mal die Primera División, dafür aber auch gleich zwei Mal in Folge.

Am 3. Februar 1935 feierten die Madrilenen in Chamartín einen 8-2 Sieg über Barcelona und stellten damit den bis heute noch bestehenden Rekord für den höchsten Liga-Sieg in einem Clásico auf. Sañudo (4), Lazcano (3) und Regueiro machten die Tore der Madrider, während für die Gäste Escolà und Guzmán trafen.

Die Revanche für die Blamage folgte nur zwei Monate später, am 21. April 1935. Real Madrid fing sich in Barcelona eine 5-0 Auswärtsniederlage ein. Ventolrà mit einem Viererpack sowie Escolà machten die Tore der Gastgeber.

Clásico-Bilanz in der Liga 1928 – 1936

Gewonnen (zuhause)Untentschieden (zuhause)Verloren (zuhause)
224
611

Nicht Real oder Barça, sondern Bilbao

Der dominierende Klub in der Anfangszeit der Primera División hieß jedoch weder Real Madrid noch FC Barcelona, sondern Athletic Bilbao. Die Basken gewannen vier der acht bis 1936 ausgetragenen Meisterschaften und holten auch vier Mal den Pokal. Real Madrid wurde zwischen 1928 und 1936 zwei Mal Meister und gewann zwei Mal den Pokal. Der FC Barcelona konnte nur einen Titel holen (die besagt erste Meisterschaft 1928/1929).

1936 – 1939 Der spanische Bürgerkrieg

Die Folgen des spanischen Bürgerkriegs: Die Ruinen von Guernica (Foto: Bundesarchiv @ Wikipedia.org)

Die Folgen des spanischen Bürgerkriegs: Die Ruinen von Guernica (Foto: Bundesarchiv @ Wikipedia.org)

Im Jahr 1936 brach dann der spanische Bürgerkrieg aus, deren Folgen nicht nur aus politischer, gesellschaftlicher und wirtschaftlicher sondern auch aus sportlicher Sicht verheerend waren.

Ganze Klubs, Mannschaften und sogar Stadien (Real Oviedo) wurden zerstört. So wurde zum Beispiel der damalige Klubpräsident des FC Barcelona 1936 von Truppen des späteren Diktators Franco festgenommen und standrechtlich erschossen. Am 16. September 1938 wurde das Vereinsgelände des katalanischen Klubs von den Faschisten bombardiert.

Die Lage bei Real war ähnlich schlimm. Neben der Zerstörung der gesamten Infrastruktur des Klubs löste sich auch der Kader fast vollständig auf. Einige fielen im Krieg, andere verschwanden im Exil oder traten zurück. Real Madrid ersuchte daraufhin um eine Teilnahme an der katalanischen Meisterschaft, doch ein Veto des FC Barcelona verhinderte selbige.

Letztlich überstanden sowohl der FC Barcelona als auch Real Madrid den Bürgerkrieg und sollten in der darauffolgenden Zeit die ersten namhaften Mannschaften hervorbringen: das „Fünf-Pokale-Barça“ mit Ladislao Kubala sowie das „weiße Ballett“ mit Alfredo Di Stéfano.

Und erst die Zeit nach dem Bürgerkrieg war es, die die große Rivalität zwischen den beiden Klubs durch eine Reihe von polemischen Begegnungen und Entscheidungen begründete und bis heute noch währen lässt.

Teil 3: 1939-1953: Die Nachwehen des Bürgerkriegs